Die Kampenwand Überschreitung zählt zu den Klassikern im bayerischen Voralpenland. Der markante Felskamm ist schon von weiten von der Auotbahn A8 zu erkennen. Die Überschreitung startet man am einfachsten und schnellsten von der Bergstation der Kampenwandbahn aus. Die Talstation der Kampenwandbahn befindet sich in Aschau im Chiemgau. Die Fahrt mit der altertümlichen Seilbahn ist dabei schon das erste Highlight der Tour (Preis Berg & Talfahrt 24 € – Stand: 05/2024).
I gangat gern auf d’Kampenwand, wann i mit meiner Wamp’n kannt
Von der Bergstation aus steigt man dann zunächst auf dem breitem Fahrweg an der Sonnenalm vorbei in Richtung Steinlingalm weiter auf. Bereits nach knapp 10 Minuten erreicht man rechter Hand die Hütte der Bergwacht bei der man nun rechts dem Fahrweg folgt und über wiesiges Gelände immer an der Schulter aufsteigt bis man den Felsfuss des Westgipfels der Kampenwand (bei einem markanten Weidezaun mit Stacheldraht) erreicht hat. Hier gibt es nun 2 Varianten für den Einstieg: entweder man hält sich rechter Hand und steigt in IIer Gelände hoch zum markanten Torweg ein (mit IV- Stelle) oder man hält sich beim Einstieg weit links und folgt dem Westgrat in II-IIIer Gelände am Grat bis hoch zum Westgipfel der Kampenwand. Der für uns schönere Weg ist aber sicherlich der imposante Tordurchstieg. Danach folgt eine unangenehme glatte Rinne, bei der der Sicherungshaken aber optimal gesetzt ist. Im Anschluss erfolgt dann nochmals schöne Kletterei im Schwierigkeitsgrad III+ bis man dann auf dem Rücken des Westgipfels steht.
Über den Westgipfel geht es in leichtem Ier Gelände (normalerweise keine Seilsicherung hier von Nöten) und man steigt dann in I/IIer Gelände (leicht rechts haltend) zum markanten Gmelchturm ab. Dieser kann entweder direkt über die Westkante tollkühn bestiegen werden (Schwierigkeitsgrad VI-) oder über die schöne Verschneidung (links am Turm vorbei und dann rechts die Verschneidung im IIIer Grad hoch – 10m Abseiler in den Einschnitt zum Teufelsturm). Der Gmelchturm kann aber auch problemlos unten umgangen werden.
Danach folgt der Teufelsturm (dieser kann je nach Bedarf auch unten herum umgangen werden) mit schöner (aber teils glattpoliertem Fels) Kletterei im Schwierigkeitsgrad III+. Vom Teufelsturm aus gibt es dann einen Ring über den man sich dann 25m abseilen muss (sehr gut einsehbar). Im Anschluss an diesen Abseiler hält man sich rechter Hand bis zum markanten Einschnitt zwischen Teufelsturm und dem Hauptgipfel der Kampenwand. Hier nun der markanten Felsrampe gut 5m hoch folgen bis zum nächsten Abseilstand. Von hier aus 10m in die Schlucht abseilen und hinüber zum bereits gut sichtbaren Standplatzring steigen.
Ab hier folgt die Schlüsselstelle der Tour – die markante (dunkle) Verschneidung (die leider oft feucht ist) im Schwierigkeitsgrad IV+ bis hoch zum Hauptgipfel der Kampenwand. Hier nun in anregender Kraxelei über den Grat bis hinüber (man muss hier auch nochmals eine 5m Steilstufe (Block) abklettern bzw. besser abseilen) zur nächsten höchsten Erhebung des Hauptgipfels in östlicher Richtung.
Von hier aus geht es nun in schön zu kletterndem IIer Gelände hinunter in die Schlechinger Scharte und in Folge dessen durch den markanten Felseinschnitt hinauf zu den Kaisersälen und final auf den Ostgipfel der Kampenwand mit dem 12m hohen Gipfelkreuz (höchstes Gipfelkreuz der bayerischen Alpen). Hier herrlicher Ausblick auf die umliegenden Berge der Chiemgauer Alpen und hinunter zum Chiemsee.
Durch die Kaisersäle steigen wir auch wieder ab, steigen aber vor dem markanten Felseinschnitt nun rechts haltend zur bereits sichtbaren Steinlingalm ab. Von der Steinlingalm wandern wir dann über den einfachen Fahrweg in knapp 25 Minuten wieder zurück zur Bergstation der Kampenwandbahn.
47.764911, 12.325645 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 11 Monaten
- last edited vor 11 Monaten
Maximale Höhe: 1617 m
Minimale Höhe: 1442 m
Gesamtanstieg: 370 m
Gesamtabstieg: -370 m