Der Mauerläufersteig ist ein extrem schwerer Sportklettersteig in der Nordwand des Bernadeinkopf.
Zustieg Mauerläufersteig
Ausgangspunkt ist der Parkplatz der Alpspitzbahn (Öffnungszeiten der Seilbahn: Okt. – Feb. von 8:30-16:30 Uhr / März – Juni von 8:30-17:00 Uhr / Juli – Sept. von 8:00-17:30 Uhr) bei Garmisch-Partenkirchen. Mit der Seilbahn fährt man gemütlich zum Osterfelder Kopf (2030m). Der Zustieg zum Mauerläufersteig beginnt mit einem Abstieg auf einem Fahrweg entlang der Skipiste in Richtung eines Felsdurchbruches. Man folgt der Wirtschaftsstraße weiter bis zur Abzweigung zu den “Schöngängen”. Den Weg folgt man nun Richtung Nordwand bis zur Abzweigung zum Mauerläufer. Den Einstieg zum Mauerläufer Klettersteig hat man nach wenigen Minuten erreicht.
Dauer des Zustiegs ca. 30 Minuten. Einstieg auf Höhe 1890m und den Koordinaten N47.43152 E11.06139
Beschreibung Mauerläufersteig
Der Einstieg vom Mauerläufersteig beginnt mit einer D/E Stelle, wenige Meter hoch und oben mit 2 Trittbügeln versichert. Danach führt eine Rampe (A) nach rechts zu dem nächsten Steilaufschwung (C/D bis D). Eine weitere Rampe (A und B/C) führt in eine steile Wand (C/D) und eine Niesche. Ab hier geht es jetzt mindestens 30 Hm fast senkrecht nach oben, teils abdrängend und Überhängend, die Schwierigkeiten liegen dabei beginnend bei D/E bis min. C. Ein kurzer B/C leitet danach auf das große Band (A), das nach rechts oben verläuft. Leichte Aufschwünge B mit einem Überhang C/D münden in die Seilleiter. Sie ist leicht schräg angebracht und geht am Ausgang in eine Steilwand (D) sehr schwer über. Die weiteren min. 30 Hm führen im Zick-Zach steil nach oben, die Steilstufen sind teils abdrängend und überhängend und in den Schwierigkeiten C bis D. Ab hier kann man endlich ausschnaufen. Man hat ca. 220Hm hinter sich und es geht im Bereich A bis A/B nach rechts über eine Plattenrampe Richtung Gipfel.
Hier noch eine ca. 5m hohe Steilstufe (D) mit kurzem Überhang, dann steht man auch schon vor der Seilbrücke. Die Seilbrücke ist relativ lapprig, aber nett zu gehen. Danach nur noch ein paar Meter Seil (A/B bis B) dann ist der Mauerläufer fertig.
Dem Grasweg muss man dann nur noch ca. 10 Hm zum Gipfelkreuz folgen. Von hier aus ein schöner Blick zur Alpspitze mit ihrem Ostgrat und dem Nordwandsteig.
Abstieg Mauerläufer Klettersteig
Vom Bernadeinkopf steigt man in Richtung Alpspitze in die Senke ab. Hier trennen sich die Wege. Zum einen kann man die Schöngänge absteigen und geht dann den Zustiegsweg Richtung Osterfelder Kopf oder man geht zur Kreuzeckbahn. Zum anderen, kann man wie wir, zum Nordwandsteig gehen, man kommt an der Eisenleiter heraus und geht den Nordwandsteig weiter zum Osterfelder Kopf.
Fazit
Der Mauerläufersteig ist perfekt abgesichert und nutzt erstklassig den Verlauf der Felsstrukturen. Insgesamt ein sehr schöner und anregender Klettersteig, extrem schwer und kräftezehrend. Luftfanatiker haben hier mit jedem Klettermeter auch mehr Luft senkrecht unter den Sohlen.
47.471851, 11.062331 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 16 Jahren
- last edited vor 12 Monaten
Maximale Höhe: 2171 m
Minimale Höhe: 1844 m
Gesamtanstieg: 499 m
Gesamtabstieg: -493 m
- BauM reviewed vor 5 Jahren
Na ja. Es gibt schönere Wege. Selbst heute bei35Grad nasse Abschnitte und das lockere Seil erschwert das Power.
Dafür Landschaft super
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- AndréTT reviewed vor 8 Jahren
Sehr exponierter Wandsteig, der fast immer Armkraft fordert mit wenigen Erholungspassagen dazwischen. Zwischendurch sieht man rote Ziffern am Fels, welche die bis dorthin gekletterten Höhenmeter angeben.
Vor mir an der Seilbrücke 2 Ferratisten gesehen. Viele kamen die Schöngänge hoch und setzten ihre Tour zum Nordwandsteig fort. Betriebszeiten der Alpspitzbahn: von Oktober bis Februar: von 08:30 bis 16:30 Uhr, von März bis Juni: bis 17:00 Uhr, von Juli bis September: von 08:00 bis 17:30 Uhr. Einfache Bergfahrt: € 13,40; Berg- u. Talfahrt: € 18,00. Ermäßigung für AV-Mitglieder auf Nachfrage (Stand: 2016).
Fotos u. genaue Beschreibung s.u.:
http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/82077/Klettersteig/Bernadeinkopf
Im jeweiligen link-Fenster „Route“ öffnet sich Routenbeschreibung, im link-Fenster „Gipfel“ genauer Kartenausschnitt beim Zoomen.
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- Kraft (ist wirklich mein Nachname) reviewed vor 8 Jahren
War unser zweiter Klettersteig (gibt’s in Franken nicht so oft). Als Resümee können wir sagen: Beine gegen den Fels und hochziehen, Bergfreund! An unserem lauschigen Klettertag sind 7 Leute eingestiegen (3 x 2 und 1 allein) und 3 sind rausgekommen. 2 wieder umgedreht und 2 wurden von der Bergwacht rausgeholt (ist hoffentlich nichts schlimmes passiert). Klettersteig scheint unterschätzt zu werden. Wir waren eine der Zweiergruppen und ca. nach 1,25 Stunden oben, geht recht flott, wenn man das Bier für oben aufspart. Als Tipp können wir angeben: Geht das Ding mit Kletterschuhen, dann habt ihr paar Tritte mehr übrig und eure Oberarme pumpen weniger. Zweiter Tipp: Nehmt Bier mit, das habt ihr oben nötig. Dritter Tipp: Wenn ihr bisschen weniger Power habt, nehmt eine kurze(!) Schlinge mit Echsen mit, damit ihr euch ggf. mal zwischen den Ständen einhängen könnt, um zu Verschnaufen. Wirklich das Ding geht teils senkrecht hoch und das ist nicht wie beim Klettern, wo man sich an die Wand schmiegt…Hände ans Seil, Hintern raus und hoch! Noch ein Tipp: Da die Spur oft senkrecht läuft und ich es glücklicherweise geahnt habe, hab’ ich mir so gummierte Bauhandschuhe (E.Strauss 4 EUR) mitgenommen, die haben einen Super-Grip – in Ordnung ist ein bisschen geschummelt, aber mit fast fünfzig hab ich Seniorenbonus. Mein Sohn, hatte die nicht, hat seine Rutschlappen wieder eingepackt und ist barhändig rauf. Respekt, hatte paar Blasen danach, aber geschafft. Ist halt ein harter Hund.
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:) Hi , dein Review ist klasse. Genau die Tipps kann ich auch geben. Vor allem das verdiente Bierchen am Gipfel=) Aber wirklich heftig, dass hier gleich die Bergwacht ankommen musste. Was waren das denn für Leute? Kann mir nur vorstellen , dass diese vllt falsch eingestiegen sind und zur Alpspitz Ferrata wollten? Das hab ich schon paar mal gehört. Zum Glück ist nichts passiert. Aber jeder muss Erfahrungen sammeln, sag ich immer. Grüße Stephie
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- ralf reviewed vor 9 Jahren
Als Kontrast zu der sehr leichten Alpspitz Ferrata ist den Erbauern am Bernadeinkopf ein echter “Krachersteig” gelungen.
Schon am Wandfuss schaut man ehrfürchtig die mächtige Wand empor und es ist schwer hier zunächst eine “einfache” und logische route zu erkennen.
Die Einstiegstafel besagt Schwierigkeit D, Wandhöhe 250m und Dauer 3 Stunden.
Hier sind gleich mehrere Angaben falsch – Die Schwierigkeit beträgt an mehreren Stellen mind. D/E und die Dauer von 3 Stunden ist zum Glück maßloch übertrieben. Selbst wenn man extrem langsam unterwegs ist, schafft man den Steig in gut 2 Stunden! (wir haben 1,5 Stunden gebraucht).
Bereits am Einstieg gibt es gleich eine D/E Stelle bis man die erste Klammer erreicht. auch im weiteren Verlauf kommen immer wiede D/E Passagen, die einen fordern. Man gewinnt sehr schnell an Höhe und unvermittelt klettert man inmitten dieser riesigen Wand (im Schatten) rum.
Der Routenverlauf lässt immer wieder senkrechte und überhängende Passagen aus, so dass man auch ab und zu mal zum Durchschnaufen kommt (aber nicht allzu oft).
Im letzten Drittel erreicht man dann die bekannte Drahtseilleiter und von dort ist es dann nicht mehr allzu weit bis zum Ausstieg.
Anstatt aber mit dem drahtseil leicht rechts an der platte vorbeigeführt zu werden, geht final das Drahtseil mit einer knackigen D/E Passage nochmals in einen leichten Überhang. Danach ist es geschafft und man kann sich entscheiden ob man über die Wiese direkt zum Gipfel laufen möchte oder ob man noch ein wenig Spaß auf der Seilbrücke haben möchte 😉
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- waeller reviewed vor 9 Jahren
- last edited vor 9 Jahren
Am 20.07.2016 um 9:15 Uhr sind wir zu dritt in die Bernadeinwand / Mauerläufer – Klettersteig eingestiegen,
über uns war schon ein Einzelgänger unterwegs von dem ein angestrengtes stöhnen nach unten zu hören war.
Die Bernadeinwand, die wohl ständig im Schatten liegt, war trocken und der Fels schön griffig was uns die Tour sehr erleichtert hat.
Die Einstiegswand, eine der überall genannten Schwierigkeiten, war mit einigen, kräftigen Armzügen schnell überwunden und die beiden Trittbügel in diesem Bereich erleichtern zudem den Einstieg.
Wer hier Probleme hat sollte allerdings überlegen ob er weiter geht, da im oberen Bereich nach der sogenannten “Nische”, ein Abschnitt folgt der es wirklich in sich hat und die Bewertung D / E redlich verdient, dieser Bereich ist stark abdrängend und stellenweiße nur mit Spreitzschritten zu bewältigen.
Danach direkt ein weiteres, mit D zu bewertendes schwieriges Highlight, in Form einer ca. 30 Hm
zu kletternten teils abdrängender Wand, wo es keine Rastmöglichkeit gibt.
Zusätzlich, gibt es die Schwierigkeit, dass im gesamten Steig die Drahtseile durchgehend und relativ schlaff gespannt sind, deswegen sollte ein Sicherheitsabstand von bis zu drei Verankerungen gewählt werden.
Die Seilbrücke kurz vor dem Ende des Steiges ist aus drei Seilen gespannt die ebenfalls lasch gespannt sind aber umgangen werden kann.
Der Klettersteig darf keinesfalls unterschätzt werden, die Schwierigkeiten sind in allen Abschnitten schwer
und verlangen einiges an Armkraft und Mut.
Um 11:00 Uhr, trotz vieler Fotopausen und Spaß an der Seilbrücke, haben wir den Gipfel erreicht.
Sehr schöner anspruchsvoller Klettersteig der seinem Namen alles Ehre macht und wegen der wenigen künstlichen Tritthilfen, wenig Eisen und viel Fels, nicht unterschätzt werden sollte.
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