Die Tour über den Jubiläumsgrat auf die Zugspitze bzw. von dort auf die Alpspitze ist ein absoluter Klassiker in den bayerischen Alpen – die Tour darf aber nicht als reiner Klettersteig betrachtet werden, da nur einige wenige Passagen (v.a. im Abschnitt von der Biwakschachtel bis zur Alpspitze) mit Drahtseilen versichert sind – hauptsächlich ist der Jubiläumsgrat eine ungesicherte Gratkraxelei im II-III.Schwierigkeitsgrad (teils extrem ausgesetzt)! Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute Kondition sind für diese Tour die Grundvoraussetzung! Von der Zugspitze zur Alpspitze verläuft der Jubiläumsgrat fast immer über 2600m, so dass es hier absolut auf gute und stabile Wetterverhältnisse ankommt!
Charakteristik Jubiläumsgrat
Der Jubiläumsgrat ist ein sehr lange, hochalpine Gratwanderung, die in der Regel (und einfacher) von der Zugspitze zur Alpspitze (oder auch anders herum) begangen wird und dabei nur wenige gesicherte Stellen aufweist. Der Jubigrat sollte nur bei sehr stabilem Wetter unternommen werden. Grundvoraussetzung ist auch absolute Schwindelfreiheit, da bei dieser Tour nur die notwendigsten Passagen mit Drahtseilen gesichert wurden. Im Bereich der Vollkarspitze befindet sich die schönste und zugleich auch anspruchsvollste Klettersteigpassage (C/D).
Zudem sei darauf hingewiesen, dass es nur über den Brunntalgrat hinunter zur Knorrhütte (ca.1,5 Stunden) einen Notabstieg gibt. Alle anderen, vermeintlich gut aussehenden Geröllrinnen, enden an einer unüberwindbaren Steilkante, an der bereits zahlreiche Bergsteiger tödlich abgestürzt sind!!!
ALSO NOTABSTIEG AUSSCHLIESSLICH ÜBER BRUNNTALGRAT (ABZWEIGUNG KNORRHÜTTE)!!!
In der Regel wird der Jubiläumsgrat in absteigender Richtung vom Gipfel der Zugspitze (höchster Berg Deutschlands mit 2964m) bis hinüber zur Alpspitze 2628m bestiegen. Die Auffahrt auf die Zugspitze erfolgt vom Eibsee aus mit der neuen Zugspitz Seilbahn. Mit der Osterfelderkopfbahn fährt man dann knieschonend hinunter ins Tal nach Garmisch-Partenkirchen und von dort mit der Zugspitzbahn (Zahnradbahn) retour zum Eibsee – andernfalls hätte man noch zusätzlich 1400Hm und zahlreiche KM im Abstieg!
47.456097, 10.992422 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 2 Jahren
- last edited vor 1 Jahr
Maximale Höhe: 2930 m
Minimale Höhe: 2029 m
Gesamtanstieg: 1025 m
Gesamtabstieg: -1908 m
- AndréTT reviewed vor 7 Jahren
Am Ende des Abstiegs von der Alpspitze begann es zu regnen. In Garmisch waren es am späten Nachmittag schwüle 27°C. Der Fels war total schneefrei, warm und trocken. Ideale Kletterbedingungen.
Der alpine Steig ist kein Klettersteig, sondern beinhaltet nur wenig vereinzelte KS-Passagen, für die ein KS-Set zur eigenen Sicherheit beiträgt. Während der Tour überschaut man nicht gesamten Grat. Die Alpspitze sieht man erst ab der Vollkarspitze. Wer schon Morgengrauen startet hat den Vorteil der Zeitreserve, läuft an heißen Tagen in der Frische und hat die Aufstiege alle noch im Schatten bis zum Biwak-Container. Das Münchner Haus ist zum Teil noch im Originalzustand von vor 100 Jahren. Geheizt wird noch mit Holz. Die Küche ist nicht groß. Man darf darum nicht zu viel erwarten hinsichtlich Komfort, oder Vergleiche zu anderen Hütten ziehen. Eine online-Reservierung zeigt in den Sommertagen fast immer „belegt“ an. An das Telefon geht kaum jemand ran, so dass man sich darauf verlassen muss, die 25% nicht reservierbare Lagerkapazität zu beanspruchen, wenn man schon um 15:00 Uhr vor Ort ist, ab dann es restliche Schlafmarken gibt, bzw. dann erst zur jeden vollen Stunde danach. Das wenige Servicepersonal war sehr freundlich (entgegen wohl manchem Ruf). Ich hatte allerdings Biwakausrüstung dabei, die ich zum Glück nicht benötigte, denn es wehte dort nachts recht frischer Wind. Der Durchgang nach Tirol durch das Bergstationsgebäude der Ehrwald-Seilbahn ist nachts verschlossen !
Übernachtung (inkl. Gepäckversicherung) auf dem Münchner Haus kostet € 20,00 (für AV-Mitglieder) im Matratzen-Lager, Bergsteigeressen. € 8,00, eine Halbe: € 5,00. Die Zugspitzbahn fährt täglich mit Umstieg in Greinau zur Zahnradbahn von 09:15 Uhr stündlich (in der Ferienzeit halbstündlich mit Sonderzügen) bis 14:15 Uhr zur Zugspitze hoch. Ebenso die Kabinen-Seilbahn zur Zugspitze hinauf. Kombi-Preis: € 33,00. Die Betriebszeit der Alpspitzbahn ist von Juli bis September von 08:00 bis 17:30 Uhr, von März bis Juni erst ab 08:30 Uhr und bis nur 17:00 Uhr, ab Oktober nur noch bis 16:30 Uhr. Einzelfahrt kostet € 17,00, mit Vorlage eines Tickets für die Auffahrt mit der (neuen) Eibsee-Seilbahn, oder Zahnradbahn, gibt es Ermäßigung in Höhe von € 6,00. Die Fahrt mit der Zugspitzbahn von der Talstation der Alpspitzbahn (Haltestelle Kreuzeck )nach Garmisch-Patenkirchen zurück kostet € 2,10. Letzte Fahrt um 17:37 Uhr nach Garmisch, 18:24 nach Greinau. Der Ticket-Automat befindet sich im weißen Wartehäuschen (Stand 2018).
Ich hatte 3 Liter Getränke dabei und ein 30 m Halbseil „für alle Fälle“ mit Abseil-Acht. Habe mich damit am ersten Abseilring nach der Rinne über östliche Felsstufe vor Innerer Höllentalspitze 10 m abgeseilt, da der Rucksack anfangs doch recht schwer war. Die Felsrinne bin ich dank der Stifte darin abgeklettert. 3 Steigler nach mir kehrten vor der Rinne wieder um. Nach dem Biwak (1/2 Std. Vesper) überholte mich ein Augsburger, deren Stadt-Feiertag (Friedenstag) er nutzte. Er kam mit erster Gondel der neuen Eibsee-Seilbahn hinauf und stieg ohne Pause. Ab dem Abzweig vor dem Hochblassen stiegen wir zusammen weiter durch den Nebel bis zur Alpspitze und die Alpspitz-Ferrata hinab zur Bergstation der Alpspitzbahn. An der Talstation fuhr er dann mit der Zugspitzbahn Richtung Greinau und musste dort in den Bus steigen zum Parkplatz Eibsee. Vor der Vollkarspitze überholten wir 2 Bergfreunde, die eine halbe Stunde vor mir starteten. Auf der Vollkarspitze kam uns ein Pärchen entgegen, die das Biwak als Tagesziel hatten. Zur Alpspitze hinauf begegneten wir einem Duo, die am Vormittag den Mauerläufer-KS stiegen und ebenfalls zum Biwak wollten.
Genaue Beschreibung, Webcam, Wetterprognose, Fotos s.u.:
https://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/96904/Alpine_Wanderung/Zugspitze
- You must login to post comments
- waeller reviewed vor 8 Jahren
- You must login to post comments
- Erik reviewed vor 9 Jahren
Der JubiGrat. Lässt bei jedem ambitioniertem Bergsteiger das Herz höher rasen.
Meist ungesichtert und ausgesetzt geht es von Deutschlands höchstem Gipfel zur Alpspitze. Erst im letzten Teil kommt KS Feeling mit ein paar D Stellen auf.
Hier ist nicht nur das Wetter abhängig vom Erfolg, sondern auch die physische und psychische Konstitution des Begehers.
Niemals diese Faktoren unterschätzen. Ich habe gesehen wie schnell es an diesem Weg zum Tod führen kann.
- Hallo Erik . Die Zeit von 10 Stunden, die man für den Jubiläumsgrad braucht, sind die kalkuliert im Angeseilten oder Unangeseiltem Zustand? Würde er schneller bewältigt, wenn man ihn unangeseilt ginge?
- Eigentlich nur selbstgesichert im letzten Teil, sonst wird alles ungesichert begangen. Kann mir vorstellen das es am kurzen Seil um einiges länger dauert. Zumal dann damit zu rechnen ist, dass der angeseilte nicht der fitteste Kletterer ist und somit sowieso länger braucht. Allein und ungesichert kann man den ganzen Grat auch in 5 Stunden gehen. Hab aber auch schon wegen den vielen Bergsteigern und der Schwierigkeit an Grat von über 14 Stunden gehört.
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments